Über die kunst

Der künstlerische Aspekt im Menschen scheint, wie Wasser durch die Zeit zu fließen und sich aus immer neuen Quellen zu speisen. Die Künste sind seit jeher Impulsgeber der kulturellen und der gesellschaftlichen Entwicklung. 

Doch nach welchen Gesetzmäßigkeiten vollzieht sich der kulturelle Wandel unserer Zeit und warum entwickelt sich die Kultur nicht nur vorwärts, sondern gerät immer wieder in tiefgreifende Konflikte? Der technologische und wissenschaftliche Fortschritt scheint die kulturelle und damit die geistige Entwicklung unserer Gesellschaft zu überholen. Ob wir einen kulturellen Rückfall in ein modernes, digitales Mittelalter erleben, eine Renaissance oder gar gänzlich neue Künste hervorbringen, dürfen künftige Kunsthistoriker erörtern. 

Bis dahin bleibt die Kunst stets ein Versuch, sich auszudrücken. Mit Bildern können Geschichten erzählt, sowie Gefühle und Stimmungen sichtbar gemacht werden. Das war bereits in der Zeit vor der Fotografie der Fall. Was einem Maler des Mittelalters und der Renaissance nicht fehlen durfte, war, neben seinem methodischen Können, die Beobachtungsgabe für das Subtile und die feinen Nuancen der Wirklichkeit.

Die Fotografie, als künstlerische Ausdrucksform, ermöglicht das unmittelbar Erlebte zu dokumentieren. Thematisch ging ich bis dahin einen längeren Weg über die Geisteswissenschaften. Bereits hier lag der Schwerpunkt auf den markantesten Bruchlinien jeder Gesellschaft - den Kriegen. Daneben entwickelte sich über Jahre meine Leidenschaft für die Landschafts- und Tierfotografie. Mit der Zeit rückte jedoch der Mensch in den Brennpunkt meiner fotografischen Betrachtungen und die Zeitgeschichte bekam eine Ausdrucksform in der Kunst.